französischer Philosoph und Dramatiker; Gründer und Wortführer des christl. Existenzialismus in Frankreich; Veröffentl.: Tagebücher, Vorträge, Aufsätze, Theaterstücke; u. a. "Die Gnade", "Ein Mann Gottes", "Zerbrochene Welt", "Der schmale Grat", "Zeichen des Kreuzes"
* 7. Dezember 1889 Paris
† 8. Oktober 1973 Paris
Wirken
Gabriel Honoré Marcel wurde am 7. Dez. 1889 in Paris als Sohn eines französischen Diplomaten geboren, der später Direktor der nationalen Museen und Verwalter der Nationalbibliothek in Paris war. M. verlor seine Mutter im Alter von vier Jahren und wurde von einer Tante aufgezogen.
Er besuchte das Lyceum Carnot in Paris. Das neunte Schuljahr verbrachte er in Stockholm, als sein Vater dort Botschafter war. Auf Reisen lernte er schon in der Jugend viele europäische Länder (auch Deutschland) kennen, deren Literatur er später studierte. An der Sorbonne absolvierte er seine philosophischen Studien; am Collège de France hörte er noch Henri Bergson, den er "bewunderte". Er erwarb ein Diplom für eine Arbeit über die metaphysischen Ideen Coleridges in Bezug auf die Schelling'sche Philosophie und erhiolt 1910 die philosophische Doktorwürde. Danach war er mit Unterbrechungen an höheren Lehranstalten tätig, so in Vendôme (12), in Paris (15-18 und ...